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27.09.2018

SNI 2018: Forschung mit Blick in die Zukunft

Teilnehmer der SNI 2018 Teilnehmer der SNI 2018 Teilnehmer der SNI 2018 vor dem Maschinenwesen der TUM. © W. Schürmann / TUM

Teilnehmer der SNI 2018 vor dem Maschinenwesen der TUM. © W. Schürmann / TUM

520 Wissenschaftler haben an der Deutschen Tagung für Forschung mit Synchrotronstrahlung, Neutronen und Ionenstrahlen an Großgeräten 2018 (SNI2018) vom 17. bis 19. September in Garching teilgenommen. Neben vielen Vorträgen, Postern und Führungen gab es auch Preise für herausragende Wissenschaftler.

Organisiert hatten die Konferenz die drei Nutzerkomitees Komitee Forschung mit Neutronen (KFN), Komitee Forschung mit Synchrotonstrahlung (KFS) und das Komitee Forschung mit nuklearen Sonden und Ionenstrahlen (KFSI) gemeinsam mit dem Heinz Maier-Leibnitz Zentrum.

Leistungsschau der Forschung und Treffen der aktiven Forschungsgemeinde

Prandl Preis

Verleihung des Wolfram-Prandl-Preises 2018 auf der SNI2018 in Garching. Von links nach rechts: Prof. Dr. Frank Schreiber (Universität Tübingen), Dr. Felix Roosen-Runge (Lund University) und Dr. Astrid Schneidewind (FZ Jülich, KFN-Vorsitzende). © W. Schürmann / TUM © W. Schürmann / TUM

Prof. Dr. Peter Müller-Buschbaum in seiner Funktion als Gastgeber von der Technischen Universität München und Wissenschaftlicher Direktor des MLZ und Dr. Jürgen Kroseberg vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eröffneten die Tagung, die gleichzeitig Leistungssschau der Erforschung von Materie und Universum mit Großgeräten und Treffen einer aktiven Forschungsgemeinde ist. Das nächste Highlight war der öffentliche Abendvortrag mit dem Titel „Materie durchblickt – durch Synchrotronstrahlung, Röntgenlaserblitze und Neutronenwellen“ von Prof. Dr. Tim Salditt.

Leitner

Prof. Dr. Klaus-Dieter Liss (links) vom Guangdong Technion - Israel Institute of Technology überreicht Dr. Michael Leitner (rechts) den Posterpreis. © W. Schürmann / TUM

Die Vielzahl der Themenbereiche der Tagung spiegelt die Diversität des Forschungsbereiches wieder: Funktionelle Materialien, Magnetismus, Weiche Materie, Lebenswissenschaften, Katalyse, Nanomaterialien, Dünnfilme, Oberflächen, Strukturbiologie. Da die Nutzung von Großgeräten die Teilnehmer der Tagung verbindet, spielten auch Methoden eine große Rolle, denn Forschung in diesem Bereich ist immer auch Methodenentwicklung. Dementsprechend ging es auch um Methoden und Instrumente, Messungen unter realen Bedingungen und zeitaufgelöste Methoden. Eine eigene Sitzung zu Innovation und Industrie machte deutlich, dass die Forschung mit Synchrotronstrahlung, Neutronen und Ionenstrahlen sowohl für das grundlegende Verständnis von Materie als auch dessen Anwendung unentbehrlich ist. Besonderen Zuspruch fanden zwei Sitzungen mit Zukunftsthemen: Die nächste Generation von Großgeräten und Digitale Agenda.

Zukunftsprojekte

Dodenhöft

Matthias Dodenhöft vor seinem preisgekrönten Poster. © W. Schürmann / TUM

Die Zukunft hat schon begonnen: Erste Ergebnisse aus Experimenten am European XFEL wurden auf der Tagung von Robert Feidenhans’l präsentiert. Dieser extrem kraftvolle Freie-Elektronen-Laser wurde vor einem Jahr bei Hamburg in Betrieb genommen. Wissenschaftler aus ganz Europa können dort völlig neuartige Experimente durchführen und noch tiefer in die Materie hineinblicken. Die Instrumentierung dieser Quelle wurde und wird auf diese Möglichkeiten zugeschnitten, so wie es auch bei den anderen Zukunftsprojekten sein wird. In Entwicklung ist PETRA IV am DESY in Hamburg und im Bau sind BESSY VSR am HZB in Berlin, die Extremely Brilliant Source der ESRF (ESRF-EBS) in Grenoble, die European Spallation Source (ESS) in Lund und die Facility for Antiproton and Ion Research in Europe (FAIR) der GSI in Darmstadt.

KFS_KNS

Mitglieder des 11. KFN und des 11. KFS. © Karin Griewatsch (Univ. Kiel)

Erstmalig in der 30-jährigen Geschichte der Komitees (s. Broschüre „30 Jahre KFN) kamen KFS und KFN am Rande der Tagung zu einem gemeinsamen Treffen zusammen. Wie erwartet wurden dabei die großen Gemeinsamkeiten der Nutzerbedürfnisse in der Forschung mit Synchrotronstrahlung und mit Neutronen deutlich.

Posterpreise für zwei Wissenschaftler vom MLZ

Conference Dinner Conference Dinner Conference Dinner im Hofbräuhaus. © W. Schürmann / TUM

Conference Dinner im Hofbräuhaus. © W. Schürmann / TUM

Abgerundet wurde die Tagung durch die Ehrung von jungen Wissenschaftlern für ihre exzellente Wissenschaft und deren Präsentation. Das Komitee Forschung mit Neutronen (KFN) verlieh den Wolfram-Prandl-Preis 2018 für Nachwuchswissenschaftler an Dr. Felix Roosen-Runge (Lund University). Er wurde ausgezeichnet für seine Studien zum Verständnis von Dynamik von Proteinen in Lösung und seine Beiträge zur Verknüpfung von Streudaten mit theoretischer Modellierung. Posterpreise erhielten Konstantin Krausert (DESY/Univ. Hamburg), Dr. Michael Leitner (MLZ/TUM) und Matthias Dodenhöft (TUM). Michael Leitner habilitiert sich mit einem Thema, für das er unter anderem am MLZ regelmäßig Messungen durchführt. Matthias Dodenhöft ist Doktorand an der Positronenquelle NEPOMUC des MLZ.

In vier Jahren wird sich die aktive, wachsende Wissenschaftsgemeinschaft wieder treffen, denn das Format der SNI-Tagungen hat sich bewährt.

Textvorlage: Dr. Karin Griewatsch /KFN, Uni Kiel

Der Wolfram Prandl-Preis

Vergabe durch: Komitee Forschung mit Neutronen
Für: Herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Neutronenstreuung
Kandidaten: Nachwuchswissenschaftler unter 40 ohne Ruf.
Dotierung: 2500 €
Turnus: Alle 2 Jahre im Rahmen der Deutschen Neutronenstreutagung.
Benannt nach: Professor Wolfram Prandl (Univ. Tübingen)

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